Curculio-Institut / Weevil News: Center for Studies on European/Palearctic Curculionoidea
Weevil NEWS
1 January 2011
No. 60

Winkelmann, H., Bahr, F. & Bayer, C. (2011): Ergebnisse der Frühjahrsexkursion 2010 (Nord-Peloponnes) zur Erforschung der griechischen Rüsselkäfer. Dritter Beitrag zur Fauna von Griechenland. (Coleoptera: Curculionoidea). - Weevil News: http://www.curci.de/Inhalt, 60: 7 pp., CURCULIO-Institute: Mönchengladbach.

Ergebnisse der Frühjahrsexkursion 2010
(Nord-Peloponnes)
zur Erforschung der griechischen Rüsselkäfer.
Dritter Beitrag zur Fauna von Griechenland.
(Coleoptera: Curculionoidea)
von
Herbert Winkelmann (Berlin), Friedhelm Bahr (Viersen) und Christoph Bayer (Berlin)
Mit 74 Abbildungen auf 14 Bildtafeln, 1 Karte und 1 Tabelle.
Received: 28 August 2010
Accepted: 15 November 2010
Published in Internet: 1 January 2011

Abstract

The spring excursion to the northern Peloponnese 2010. 3rd report on the research into the fauna of Greece (Coleoptera: Curculionoidea).
In the context of current studies on the weevil fauna of Greece, the first author made a short field trip to the northern part of the Peloponnese in spring 2010 (31st March to 11th April). The text is visualized by a map showing 11 localities as well as by photographs of selected localities, host plants and weevils. In summary a list of 118 weevil species is given. These data will be added to the “Weevil Fauna of Greece” by [Bahr, Winkelmann & Bayer].

Zusammenfassung

Im Rahmen der weiteren Erforschung der Rüsselkäfer-Fauna Griechenlands konnte der Erstautor vom 31.3. - 11.4.2010 eine kurze Frühjahrsexkursion in den nördlichen Teil des Peloponnes durchführen.
Eine Karte der 11 Fundorte sowie Fotografien ausgewählter Biotope, Pflanzen und Tiere veranschaulichen den Text. Alle 118 nachgewiesenen Arten sind in der beigefügten Artenliste aufgeführt und sollen wiederum in den „Katalog der Rüsselkäfer Griechenlands“ [Bahr, Winkelmann & Bayer] übernommen werden.

Keywords

Curculionoidea, field trip report, species list, faunistics, Greece.

The authors ask for a feedback (e-mail: hyperiniwinkelmann@web.de) whether further contributions should be published in English, only.
Die Autoren bitten um Rückmeldungen (e-mail: hyperiniwinkelmann@web.de), ob weitere Beiträge nur in Englisch erscheinen sollen.


1. Einleitung

Da der Erstautor aus beruflichen Gründen nicht an der Zypernexkursion des Curculio-Instituts teilnehmen konnte, nutzte er die frühen, sehr kurzen Osterferien für eine weitere Griechenlandreise, kurz bevor der Eyjafjällajökull, ein aktiver Vulkan auf Island, große Teile des europäischen Flugverkehrs lahm legte! Nach den Exkursionsberichten über Sammelreisen nach Rhodos [Bayer, Winkelmann & Bahr 2007] und auf das griechische Festland [Winkelmann, Bahr & Bayer 2010] soll hier über diese „Osterexkursion 2010“ auf den nordöstlichen Peloponnes berichtet werden.

2. Ergebnisse

Die Fundorte auf dem nordöstlichen Peloponnes (Palea Epidavrus und Umgebung)

Für die Dauer des Aufenthalts bildete die private Pension „Angelicas Villas“ bei Palea Epidavrus den Startpunkt für alle Exkursionen, die sich auf den nordöstlichen Teil des Peloponnes beschränkten. Sie lag etwas außerhalb des Ortes an einem Hang in rund 100 m Höhe über dem Meeresspiegel [Tab. W60.K1]. Unterhalb der Unterkunft erstreckten sich viele Orangenhaine, die gerade voll in Blüte standen. Oberhalb befanden sich Olivenhaine, die einen artenreichen Unterwuchs hatten, der von zahlreichen Insekten besiedelt wurde: für kleinere Wanderungen ein geeigneter Ausgangspunkt (FO 1).

Wanderungen an den Strand von Palea Epidavrus (FO 2) und in der Umgebung von Korfos (FO 10) [Tab. W60.10] sollten Arten mit Bindung an Salzvegetation im Focus haben, allerdings waren die näheren Strandabschnitte bei Palea Epidavrus äußerst vegetationsarm, und es waren keine Rüsselkäfer auffindbar [Tab. W60.2].

Nach den Osterfeierlichkeiten mit der Pensionsfamilie (griechische Familien sind groß!), mussten die aufgenommenen Kalorien “verbraucht“ werden, und zu diesem Zweck wurde auf der Halbinsel Methana [Tab. W60.13] ein rund 700 m hoher erloschener Vulkan aufgesucht. Ein sehr versteckter Wanderweg führte direkt in den schon bewachsenen Krater (FO 5). Oben hatte man eine hervorragende Fernsicht auf die Insel Egina und auf Athen. Zwischen dem porösen Vulkangestein gab es auch einige interessante Pflanzen [Tab. W60.5] - nach [Strasser 1997] hat nur Linaria pelisseriana einen derartig langen Sporn - und Tiere [Tab. W60.12], [Tab. W60.14] zu entdecken, was eine Fokussierung auf den bodennahen Raum voraussetzte. Noch etwas höher, auf rund 1000 m, führte uns am nächsten Tag eine asphaltierte Straße auf den Mount Didymo. In gut 600 m Höhe standen vereinzelte Wacholderbüsche (Juniperus phoenicea) am Wegrand (FO 6), auf denen Nanodiscus transversus in Anzahl beobachtet werden konnte [Tab. W60.6].

In der weitläufigen Umgebung von Palea Epidavrus zogen unterschiedliche Sehenswürdigkeiten, wie das Amphitheater von Epidaurus [Tab. W60.8], unsere Blicke auf sich; außerdem gab es vielfältige Lebensräume im Rahmen kleiner Tagestouren, bei denen auch genügend Zeit blieb, um sich die Vegetation genauer anzuschauen und auf Rüsselkäfer zu achten. Südlich der Antikenstätte, in der Umgebung von Adami (FO 8), erschwerte ein plötzlich auftretender starker Wind das Beobachten der Vegetation. Bereits wenige Stunden später, bei der großen Doline von Didyma (FO 9) [Tab. W60.9], brannte die Sonne so kräftig, dass man sich schon wieder etwas mehr Luftbewegung wünschte. Zwischen einer sehr vielfältigen Vegetation in den Felsritzen wuchs hier überall die Zaunrübe, an der auch Baris villae nachgewiesen werden konnte.

Die Fundorte auf dem nordwestlichen Peloponnes

Feuchtstandorte im Mittelmeerraum können für Pflanzen und Tiere sehr attraktiv sein, gerade bei längerer Trockenheit findet man an solchen Standorten noch reges Leben, während die Umgebung vertrocknet und leblos wirkt. Allerdings sind ursprüngliche Feuchtgebiete erheblich ergiebiger als künstlich angelegte (z. B. Stauseen). Ein schon aus der griechischen Antike bekanntes Feuchtgebiet sind die Stymphalischen Sümpfe bzw. der Stymphalische See (FO 3: Lake Stymfalia) [Tab. W60.3], der zu Beginn der Reise aufgesucht wurde. Schwer verständlich und enttäuschend war das Fehlen sämtlicher Vögel! Auch an den Ufern herrschte eine beängstigende Stille, zu dieser Jahreszeit hätte hier eigentlich das Brutgeschäft in vollem Gange sein müssen. Da auch das Insektenleben trotz Sonnenscheins fast völlig fehlte, drängte sich der Verdacht auf, dass sehr intensiv (mit Giften?) gearbeitet worden ist. Ist Ähnliches hier bereits von anderen Lesern beobachtet worden?

Als Kontrast sollte ein montaner Standort aufgesucht werden (FO 4). Dazu bot sich der Mount Helmos (manchmal auch Mount Chelmos geschrieben) an, der über 2000 m Höhe erreicht und im Frühjahr noch reichlich Schneebedeckung zeigte. So wird er inzwischen auch für den Wintersport genutzt, und eine komfortable Straße führte uns bis zum Skizentrum in rund 1600 m Höhe [Tab. W60.4]. Leider hatte die Anfahrt viel länger als erwartet gedauert, und es blieb nur wenig Zeit für eine kleine Wanderung. Aber mein erster positiver Eindruck auf eine interessante Rüsselkäferfauna wurde schon durch wenige Rüsselkäferfunde verstärkt. Sollte sich ein ungeklärtes Exemplar als Plinthus [Tab. W60.14] bestätigen, wäre das der südlichste griechische Fundort dieser Gattung. Auf den Fahrten zu den Fundorten 3 und 4 war leider keine Zeit für längere Pausen, so dass am 8.4.2010 nochmals eine Exkursion nach Westen unternommen wurde, die in die Umgebung von Lyrkia (FO 7) [Tab. W60.7] führte. Hier gab es auch einige alte Bestände von Acer sempervirens (vgl. [Tab. W60.13] ). Ein Gesiebe darunter erbrachte je 3 Exemplare einer noch ungeklärten Stomodes-Art und von Echinodera brachati.

Der Fundort auf dem südlichen Festland

Am Abreisetag blieb bis zum Abflug noch ausreichend Zeit, um auch bei der Rückfahrt nach Athen, nach der Überquerung des Kanals von Korinth [Tab. W60.11], auf der Festlandseite einen kleinen Stopp einzulegen. In der Umgebung von Loutraki (FO 11) fielen verschiedene Pflanzenarten auf, die bisher nicht zu sehen waren oder noch keine Rüsselkäfer erbracht hatten. Unter der abgebildeten Echium-Art [Tab. W60.11] fand sich hier zum Beispiel zwischen zahlreichen Wanzen (Lygaeus pandurus) auch die Rüsselkäferart Mogulones beckeri.

Liste der Arten

Insgesamt konnten in 11 Tagen rund 118 Arten [Tab. W60.Artenliste] nachgewiesen werden. Wieder gab es Überraschungen, gewöhnliche Arten waren nicht (z. B. Pachytychius hordei, Phrissotrichum tubiferum) oder nur in wenigen Exemplaren (Sitona!) zu finden; bei anderen Arten ist die exakte Determination noch nicht abgeschlossen (z. B. Plinthus ?, Stomodes).

Kommentare zu ausgewählten Taxa

Baris villae (Comolli, 1837)

Die ungewöhnliche Bindung dieser Art an das Kürbisgewächs Zaunrübe (Cucurbitaceae: Bryonia) ist hinlänglich bekannt. Allerdings ist die Nachsuche an Zaunrübe oft erfolglos, so auch an FO 1 und FO 3.
An FO 9 [Tab. W60.9] wuchs die Zaunrübe nicht nur an Zäunen, sondern kroch überwiegend über aufgehäufte Steinhaufen oder Sträuchern zwischen den Steinen. Bei Berührung der Zaunrübe ließen sich die überwiegend an den Blüten sitzenden Baris sofort fallen und verschwanden dann im Lückensystem der Steinhaufen. Baris villae wird neuerdings in der Gattung Aulacobaris geführt, in die auch viele an Kreuzblütlern lebende Arten aufgenommen wurden. Zur Vermeidung von Missverständnissen nutzen wir vorerst noch den bekannten Gattungsnamen Baris weiter.

Ceutorhynchus viridipennis C. Brisout, 1869

Bereits im Bericht der Frühjahrsexkursion 2009 [Winkelmann, Bahr & Bayer 2010] wiesen wir mit Abbildungen auf die Auffälligkeit der Früchte der Keulen-Zackenschote (Bunias erucago) hin. Als Entwicklungspflanze von Ceutorhynchus viridipennis ist ihr Auffinden eine wichtige Voraussetzung für den Käfernachweis. Am FO 7 [Tab. W60.7] ließ sich diese gezielte Nachweismethode erneut erfolgreich einsetzen! Das Abstreifen eines kleinen Zackenschotenbestandes erbrachte in wenigen Minuten eine größere Anzahl von C. viridipennis, die vorwiegend an den oberen Pflanzenteilen saßen.

Echinodera brachati Wolf, 2002

Lediglich ein Gesiebe unter Acer sempervirens [Tab. W60.13] am FO 7 [Tab. W60.7] erbrachte drei Exemplare dieser erst 2002 von Wolf aus Griechenland neu beschriebenen Echinodera-Art.

Nanodiscus transversus (Aubé, 1850)

Bereits [Formanek & Melichar 1916] nannten als Entwicklungspflanzen Juniperus und Thuja und gaben als Verbreitungsgebiet: „Küstengebiete des Mittelmeeres“ an. Trotzdem konnten die Autoren auf den bisherigen Griechenlandexkursionen die Art nicht nachweisen, obwohl sie mit der markanten Quermakel auf den Elytren im Gelände meist mühelos erkannt werden kann.
Bei dieser Exkursion konnten von einem einzelnen Juniperus phoenicea-Strauch (am FO 6) [Tab. W60.6] in wenigen Minuten über 30 Exemplare von Nanodiscus transversus geklopft werden, dazwischen fanden sich auch noch Exemplare von typischen Juniperus-Wanzen (Gonocerus, Orsillus). Eine Besonderheit, die mit bloßem Auge schwer erkennbar ist, sind die „Einzelklauen“ der Tarsen, wie sie auch für die Gattungen Mononychus oder Stereonychus typisch sind.

Neoxyonyx strigatirostris (Hochhuth, 1847)

Auf frischem Eichenjungwuchs (am FO 1) konnte eine auffällig gefärbte Ceutorhynchinae [Tab. W60.1] beobachtet werden, die zunächst irrtümlich für eine Coeliodes-Art gehalten wurde. Daher war die weitere Suche an den Eichen vergeblich.
Unser Kollege Enzo Colonnelli konnte das Exemplar auf einem Bild als Neoxyonyx strigatirostris determinieren, eine Gattung, die nicht an Quercus, sondern an den hier sehr unscheinbaren Ephedra-Pflanzen lebt, und die auch am Fundort zwischen den Eichen standen [Tab. W60.1].
Die Verwechslung mit Coeliodes ist nicht so abwegig, denn diese Art wurde bereits als: Coeliodes massageta Kirsch, 1879 beschrieben; vgl. [Colonnelli 2004]. Bemerkenswert ist außerdem, dass das Absuchen vieler Eichen nicht ein einziges Coeliodes-Exemplar erbrachte.

Phrissotrichum cf. rugicolle (Germar, 1817)

Die Gattung Phrissotrichum ist schwerpunktartig an Cistrosengewächsen im westlichen Mittelmeerraum mit rund 10 Arten verbreitet, vgl. [Germann & Moretti 2006]. Phrissotrichum tubiferum ist die einzige Art, die in Südeuropa weit nach Osten vorkommt. Aus Bulgarien und vom griechischen Festland gibt es bisher nur Nachweise dieser Phrissotrichum-Art.
Am Fundort 7 konnte nun erstmals ein Exemplar einer weiteren Phrissotrichum-Art für Griechenland nachgewiesen werden. Das einzelne Weibchen ähnelt sehr stark deutschen Exemplaren von Phrissotrichum rugicolle. Am Fundort kamen als Entwicklungspflanzen keine Helianthemum-Arten vor, sondern nur unscheinbare Zwergsträucher von Fumaria [Tab. W60.7]. Die dort ebenfalls vorkommenden großen Cistus-Sträucher können allerdings auch nicht ganz als Entwicklungspflanzen ausgeschlossen werden, denn [Dieckmann 1977] berichtet, das Wagner die Art in den französischen Alpen von Cistus monspeliensis sammelte. Die genaue Artzugehörigkeit des Rüsselkäfers wird vermutlich aber nur durch einen Apionidae-Spezialisten geklärt werden können.

Plinthus? sp.

Am Fundort 4 [Tab. W60.4] lag unter einem Stein ein sich totstellendes Exemplar eines mittelgroßen Rüsselkäfers [Tab. W60.14]. Die genaue Gattungszugehörigkeit konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Ob es sich um einen Vertreter der Gattung Plinthus oder um eine nahestehende Gattung handelt, kann erst nach Studium des Beleges geklärt werden (M. Meregalli, persönl. Mitteilung). In seiner Revision verläuft die Verbreitungsgrenze der Gattung Plinthus im nördlichen Griechenland, vom Peloponnes ist sie bisher nicht bekannt [Meregalli 1985].
Da das Einzeltier bei dem Versuch, es aufzunehmen, sich lebhaft zu bewegen begann, wurde es mit verschiedenen Pflanzen vom Fundort versorgt. Erstaunlicherweise kam es aber zu keinerlei Fraßaktivität, so dass zu einer möglichen Pflanzenbindung keine Angaben gemacht werden können.

3. Diskussion

Im Gegensatz zu 2009 mit kühlen Temperaturen und mehreren Regentagen gab es während der Exkursion 2010 keine nennenswerten Niederschläge und keine unangenehmen Tagestemperaturen. So war die Vegetation im Vergleich zu 2009 weiter entwickelt und die vielen, bereits blühenden Pflanzen ließen sich besser identifizieren. Bei den Hyperini konnten auffällig wenige Imagines nachgewiesen werden, allerdings gelang hier die Aufzucht einiger Larven, die sich dann später in Berlin zur Imago entwickelten und so determiniert werden konnten (z. B. Brachypera audax, B. crinita).

Anmerkungen zur künftigen Gestaltung unserer Beiträge

Das Interesse an Natur ist in Griechenland leider sehr unterentwickelt und entsprechend das Interesse am Schutz der Natur und speziell der Insektenwelt. Trotzdem werden wir gelegentlich unsere Beiträge nutzen, auch diese Thematik anzusprechen, zumal auch in Deutschland genügend Defizite bekannt sind.
Ganz aktuell in der Diskussion sind bei uns diverse Naturschutzprojekte, die „Beweidung“ als preiswerte Pflegemaßnahme erproben, ohne dass die Auswirkungen auf die Pflanzen- oder Tierwelt hinreichend genau beobachtet würden. Im Mittelmeerraum sind Ziegen weit verbreitet [Tab. W60.14]. Ihre oft sehr negative Wirkung auf die Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten kann man gut auf Flächen erkennen, wo sie ausgesperrt sind, z.B. an historischen Ausgrabungsstätten oder auf Militärflächen.

Mit unseren bebilderten, aktuellen Griechenland-Beiträgen wollten wir einerseits Kollegen und Lesern Informationen zur Rüsselkäferfauna Griechenlands geben. Ein komplettes Bestimmungswerk, selbst eine Checkliste, fehlen leider bisher für Griechenland. Immerhin ist unser Internet-Griechenlandkatalog mit derzeit gut 700 Arten eine Vorstufe dazu, und alle häufigen Rüsselkäferarten dürften inzwischen darin vertreten sein.

Die abgebildeten Standorte und Anmerkungen zur Vegetation geben indirekt auch Hinweise zur problematischen Entwicklung von Landwirtschaft und Tourismus auf der einen Seite und Naturschutz auf der anderen Seite. Bei weiteren Reisen wollen wir auch schon besuchte Standorte erneut aufsuchen und deren Entwicklung anhand von Fotovergleichen (früher – heute) dokumentieren. Bisher waren derartige Standortkontrollen oft deprimierend, da schon nach wenigen Jahren ein rasanter Artenschwund sichtbar wurde.
Gern würden wir bei künftigen Beiträgen die Wünsche der Leser stärker berücksichtigen, dafür wäre aber eine Rückmeldung (e-mail: hyperiniwinkelmann@web.de) hilfreich.

Sollen weitere Beiträge ganz auf Englisch erscheinen, sind Abbildungen von zusätzlichen Tiergruppen erwünscht oder eher störend, sollen auch Pflanzen (z.B. Orchideen) abgebildet werden, die für Rüsselkäfer gänzlich unbedeutend sind? Über Anregungen würden wir uns freuen!

Danksagung

Der Erstautor möchte sich wieder ganz besonders bei seiner Ehefrau Ulrike für die liebevolle und motivierende Unterstützung während dieses Griechenland-Aufenthaltes bedanken. Den Kollegen Dr. Enzo Colonnelli und Dr. Massimo Meregalli gilt unser Dank für die umgehende Bestimmungshilfe.

4. Literatur

Alziar, G. (22nd June, 2007): The Curculionoidea-Fauna of Cyprus. - Le Charançon: Catalogues & Keys, No. 3, ISSN 1864-0699, CURCULIO-Institute, Mönchengladbach.
Angelov, P.A. (1980): Fauna Bulgarica 10, Coleoptera, Curculionidae, IV Part, Calandrinae. 2. – Sofia: 301 pp.
Bahr, F., Winkelmann, H. & Bayer, C. (15nd October, 2009): The Curculionoidea-Fauna of Greece. - Le Charançon: Catalogues & Keys, No. 4, ISSN 1864-0699, CURCULIO-Institute, Mönchengladbach.
Bayer, C., H. Winkelmann & F. Bahr (2007): Ergebnisse einer faunistischen Studie auf der Insel Rhodos. Erster Beitrag zur Fauna von Griechenland (Coleoptera, Curculionoidea). - Weevil News: No. 37: 10 pp., CURCULIO-Institute: Mönchengladbach. http://www.curci.de.
Colonnelli, E. (2004): Catalogue of Ceutorhynchini of the world, with a key to genera. Barcelona.
Dieckmann, L. (1977): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Coleoptera – Curculionidae (Apioninae). - Entomologische Nachrichten und Berichte 27: 7-143.
Formanek, R. & Melichar, L. (1916): Die Rüßlergattung Nanophyes und ihre Arten. Wiener Entomologische Zeitung 35 (3-4), 65-79.
Germann, C. & Moretti, M. (2006): Phrissotrichum tubiferum (Gyllenhal, 1833) (Coleoptera, Apionidae) und Dicladispa testacea (Linné, 1767) (Coleoptera, Chrysomelidae) neu – und gefährdet – für die Schweiz. - Mitteilungen der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft 79: 7-13.
Germann, C. (2009): Bericht über eine Exkursion nach Kreta (Griechenland) mit Einblicken in die Rüsselkäfer-Fauna (Coleoptera, Curculionoidea). - Weevil News: No. 46: 5 pp., CURCULIO-Institute: Mönchengladbach. http://www.curci.de
Meregalli, M. (1985): Revisione del Genere Plinthus Germar (Coleoptera: Curculionidae). - Memorie del Museo Civico di Storia Naturale di Verona. N. 5, 1985. 133.
Strasser, W. (1997): Pflanzen des Peloponnes (Süd-Griechenland). - A.R.G. Gantner Verlag KG, Vaduz/Lichtenstein: 321 S.
Winkelmann, H., Bahr, F. & Bayer, C. (2010): Ergebnisse der Frühjahrsexkursion 2009 (1. Teil – Zentralgriechenland) zur Erforschung der griechischen Rüsselkäfer. Zweiter Beitrag zur Fauna von Griechenland (Coleoptera, Curculionoidea). - Weevil News: No. 50: 7 pp., CURCULIO-Institute: Mönchengladbach. http://www.curci.de.

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